Beim Nordic Walking werden Gelenke, Bänder und Sehnen von Armen, Beinen und Wirbelsäule gleichmässig beansprucht. Wenn es um die Vorbeugung von Rückenschmerzen geht, ist die sanfte Art des Ausdauersports ideal.

April 2022

Es muss nicht immer Joggen sein: Nordic Walking hat sich zur Trendsportart entwickelt. Bei dieser Form des Ausdauertrainings geht es weniger um extreme Belastung als um die Lust an der Bewegung und ein moderates Herz-Kreislauf- und Muskel-Training. Deshalb ist Nordic Walking selbst für Einsteiger und alteingesessene Sportmuffel geeignet. Positiver Zusatz-Effekt: Ein im Alltag vernachlässigter und strapazierter Rücken kann von Nordic Walking deutlich profitieren. Wer Rückenschmerzen vorbeugen möchte, ist mit diesen Sportarten gut beraten - auch wenn der persönliche Trainingszustand noch ausbaufähig ist.

Vorteile von Nordic Walking für Rücken und Wirbelsäule


Nordic Walking ist vergleichsweise leicht zu erlernen (s. auch weiter unten im Text). Es eignet sich für alle Leistungs- und Altersgruppen, da die Belastung gut dosiert werden kann. Bei richtiger Technik werden die Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder in den Armen, Beinen und dem Rumpf gleichmässig und relativ sanft beansprucht. Besonders positiv wirkt sich der ausgeführte Bewegungsablauf auf den Rücken aus:
 

  • Leichte, gleichmässige Rotationen im Beckenbereich sorgen dafür, dass die Bandscheiben vermehrt Wasser einlagern, wodurch sie ihr Volumen vergrössern und an Festigkeit und Elastizität gewinnen.


  • Schultergürtel und Becken drehen gegeneinander (asymmetrisch). Dadurch werden bestimmte Muskeln im Rücken und Bauch optimal beansprucht und die Wirbelsäule, speziell die Lendenwirbelsäule, stabilisiert.

Darüber hinaus verbrennt man beim Nordic Walking jede Menge Kalorien - auch hier profitiert der Rücken, gerade wenn Übergewicht vorliegt. Tatsächlich gilt Übergewicht als einer der zentralen Risikofaktoren für Rückenschmerzen.

Nicht zuletzt spielt natürlich auch der Wohlfühlfaktor bei Nordic Walking eine wichtige Rolle: Der Sport kann in der Gruppe im Freien ausgeführt werden und erlaubt ein Gespräch, ohne dabei vollends aus der Puste zu kommen. Zeit abzuschalten und Stress - ebenfalls möglicher Auslöser für Verspannungen und Rückenschmerzen - abzubauen.

Eben nicht einfach Wandern mit Stöcken


Während kaum jemand auf die Idee käme, wahllos Tennisbälle übers Netz zu schleudern, sobald er zum ersten Mal ein Racket in der Hand hält, glauben beim Nordic Walking viele, dass man das einfach könne. Wandern mit Stöcken halt. Dabei ist es genau das nicht. Ist der Stock bei einer Bergbesteigung etwa primär Stütze, dient er beim Nordic Walking dazu, den Oberkörper und die Arme aktiv in die Laufbewegung einzubeziehen.

Wer auf eigene Faust loszieht, riskiert zudem, falsche Bewegungsmuster einzuüben, die dann mit Mühe wieder korrigiert werden müssen. Dabei würden zwei bis drei Lektionen von jeweils zwei Stunden durchaus reichen, um sich mit den Grundlagen vertraut zu machen.

Nehmen Sie also vor dem Trainingsbeginn einige Einführungsstunden bei einem erfahrenen Nordic-Walking-Coach. So gehen Sie auf Nummer sicher, wenn Sie in Zukunft gezielt und effektiv etwas für sich und Ihren Rücken tun wollen.

migros.impuls.ch, 2017, 2022
special-rueckenschmerz.ch


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