Die 7 hartnäckigsten Mythen über Chiropraktik
September 2018
Mythos #1:
Wenn ich zum Chiro will, brauche ich eine ärztliche Verordnung
Das ist falsch. Chiropraktor*innen sind aufgrund ihrer langjährigen Ausbildung und ihrer Stellung als Medizinalpersonen befähigt und befugt, medizinische Diagnosen zu stellen. Sie können sich also direkt und ohne Überweisung beim Chiro anmelden. (Es sei denn, Sie haben ein Versicherungsmodell abgeschlossen, bei welchem Sie immer zuerst via Hausarzt gehen müssen. Bitten Sie in dem Fall Ihre Hausärzt*in um eine Überweisung.)
Mythos #2:
Wenn ich zum Chiro gehe, muss ich das über die Zusatzversicherung abrechnen
Das ist falsch. Chiropraktik wird von der Grundversicherung der Krankenkasse und auch von der obligatorischen Unfallversicherung übernommen.
Mythos #3:
Chiropraktik ist gefährlich
Das stimmt nicht. Bei korrekter Anwendung ist Chiropraktik eine sehr sichere und effiziente Behandlungsmethode. Sicherer sogar als viele andere gängige Behandlungsmethoden, wie z.B. die Einnahme entzündungshemmender Medikamente (1). Nach einer manuellen Behandlung können gelegentlich leichte Nebenwirkungen, wie z.B. lokale Schmerzreaktionen oder Verspannungen, auftreten. Ernsthaftere Komplikationen (Verletzung einer Arterie) wurden in der Literatur beschrieben, sind aber zum Glück extrem selten. Gemäss aktuellem Wissensstand geht man zudem davon aus, dass die beschriebenen Komplikationen nicht direkt auf die Behandlung zurückzuführen waren, sondern zufällig nach einer Behandlung auftraten (2).
Mythos #4:
Chiropraktik ist unwissenschaftlich
Das stimmt nicht. Die Wissenschaft bildet das Fundament der Chiropraktik. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Gestützt auf die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse wird die Manipulationsbehandlung in zahlreichen Richtlinien weltweit als sichere und effiziente Behandlungsmethode bei akuten und chronischen Rücken- und Nackenschmerzen empfohlen. (Siehe: https://chiropracticscience.com/evidencebasedresources/)
Mythos #5:
Chiropraktoren sind weniger gut ausgebildet als Ärzte
Das stimmt nicht. Chiropraktoren sind ausgewiesene Spezialisten in der Diagnostik und der Behandlung des Bewegungsapparates. In der Schweiz durchlaufen sie ein sechsjähriges Studium. In den ersten vier Jahren studieren sie gemeinsam mit den Humanmedizinern, wobei sie zusätzlich ein Mantelstudium in Chiropraktik absolvieren. In den letzten beiden Jahren eignen sie sich die theoretischen und praktischen Fähigkeiten an, die sie zu Spezialisten im Bereich des Bewegungsapparates und in manuellen Behandlungstechniken machen. Nach abgeschlossenem Studium folgt die mindestens 2,5-jährige Assistenzzeit. Unter der Aufsicht von erfahrenen Chiropraktoren wird das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt und die manuellen Fähigkeiten werden perfektioniert. Zudem muss eine mindestens 4-monatige Spitalassistenz absolviert werden. Eine Doktorarbeit führt zum Titel Dr. med. Chiro. Nach bestandener eidgenössischer Weiterbildungsprüfung wird zusätzlich der Titel „eidgenössisch diplomierte/r Fachchiropraktor/in“ verliehen. Weiter Info finden Sie unter:
http://www.med.uzh.ch/de/Medizinstudium/chiropraktikstudium.html
Mythos #6:
Die Chiro-Behandlung ist grob und schmerzhaft
Diese Aussage stimmt nicht. Bei der Manipulationsbehandlung werden mit sanften Handgriffen blockierte Gelenke gelöst. Dies ist häufig mit einem hörbaren Knackgeräusch verbunden, was am Anfang für viele etwas ungewohnt sein mag. Aber schmerzhaft ist diese Behandlung in aller Regel nicht. Häufig spüren Patienten sogar direkt nach der Behandlung eine deutliche Schmerzlinderung. (Siehe dazu auch: www.integri.ch/blog/wenn-s-knackt)
Mythos #7:
Zum Chiro geht man nur, wenn man Rückenweh hat
Falsch. Chiropraktoren sind ausgewiesene Spezialisten in der Diagnostik und der Behandlung des gesamten Bewegungsapparates. Zum Bewegungsapparat zählt alles, was wir brauchen um uns fortbewegen zu können. Also z.B. Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Gelenke, etc. Die Wirbelsäule spielt bei der Fortbewegung, und überhaupt für die Gesundheit, eine zentrale Rolle. Unter anderem auch weil sie das Rückenmark beherbergt und dieses vor mechanischen Verletzungen schützt. Deshalb schenkt der Chiropraktor der Wirbelsäule besonders hohe Aufmerksamkeit. Aber auch bei folgenden Beschwerden oder Anliegen sind Sie beim Chiro gut aufgehoben:
Kopfschmerzen und Migräne
Schwindel
Bandscheibenvorfall
Kribbeln in den Armen oder Beinen
Beratung über Vorbeugende Massnahmen
Sportverletzungen
Schleudertrauma
Schulterschmerzen
Tennisellbogen
Hüftschmerzen
Knieschmerzen
Ischias
Muskelverspannungen
Referenzen
(1) A risk assessment of cervical manipulation vs. NSAIDs for the treatment of neck pain. J Manipulative Physiol Ther. 1995 Oct;18(8):530-6. Dabbs V, Lauretti WJ.
(2) Risk of Vertebrobasilar Stroke and Chiropractic Care, Results of a Population Based Case-Control and Case-Crossover Study , SPINE Volume 33, Number 4S, pp S176 –S183 , J. David Cassidy, DC, PhD
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